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TrauerInsel e.V.

Gemeinnütziger Verein für Trauerbegleitung in Leipzig und Umland

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Trauernde kommen zu Wort

Hier kommen Betroffene zu Wort, welche in unserer Begleitungen sind oder waren. Die Texte sind von den Trauernden selbst verfasst und werden mit vorliegender Genehmigung hier im Original abgebildet. Bei Fragen dazu schreibt uns gern an!

„Wenn das Unfassbare geschieht…

…mein Kind hat vor 3 Jahren Engelsflügel bekommen und die Welt steht seither für mich still, während die Welt der anderen sich einfach weiterdreht! Ich wusste nicht wie mir geschah… anfänglich habe ich nur funktioniert und versucht zu überleben…konnte nicht reden, aber für die Beerdigung alles Selbermachen… danach wurde es schlimm. Völlige Machtlosigkeit, weiter völlige Sprachlosigkeit und Isolation (teils freiwillig, teils ungewollt) einfach nur im Überlebensmodus….

Wenn Freunde und Familie sich dann abwenden, da sie mein Leid nicht aushalten oder auch nicht verstehen können.. wohin mit der Trauer… bin ich falsch? Keiner sprach mehr von meinem Liebling…aber er hat doch gelebt und lebt in mir und den Erinnerungen weiter.

Da habe ich Hilfe gefunden bei der Trauerbegleitung… da kann ich immer von meinem Schatz reden, von meinen Gefühlen, die sonst keiner hören oder aushalten konnte bzw. wollte. Auch die Trauergruppe für verwaiste Eltern bei der TrauerInsel gibt mir einen sicheren Raum über alles reden zu können mit anderen Betroffenen und mit bestimmten Details (wie Geschichten, Basteleien, Bilder etc.) gibt es bestimmte Themen, die da besprochen, diskutiert und gefühlt werden können. Es gibt kein Muss. Es ist sehr wohltuend so aufgefangen und durch die Trauer begleitet zu werden. Ich bin so dankbar!“

V. (Mama)

„…es war der Morgen danach. Der Morgen an dem noch keiner wusste, wie und ob wir diese Tiefe, diese Höhe, diese Ohnmacht, diese unermessliche Tragweite dieses einzigen Augenblicks überleben werden. Ich verlor meinen Jungen, meinen Sohn, meine Tochter ihren Bruder und auf einmal war da nichts, außer dieser Schmerz, diese Leere und die Unbegreiflichkeit.

Es war dieser eine Kontakt, den meine Tochter im Internet fand, nachdem wir auch beim Kriseninterventionsteam des Landkreises so gar keine Hilfe gefunden hatten und nachts einfach nur allein gelassen wurden. Nur ein paar Zeilen, unsere Telefonnummer und es dauerte keine halbe Stunde und wir wurden kontaktiert. Von Romy, von einem damaligen anderen Verein. Sie half uns zu überleben, sie begleitete und begleitet unsere tiefe Trauer, unsere Fassungslosigkeit, unser Leben ohne Fynn bis heute. Mit all ihrer Empathie, ihrem Wissen, basiert auf vielen Erfahrungen der unzähligen trauernden Eltern, Lebenspartnern*innen, Geschwistern und Großeltern usw.

Es wurde uns die Trauer nicht genommen, aber wir wurden und werden aufgefangen und sanft begleitet, um die Tage und Wochen ohne unseren Fynn zu überstehen.“

Susann (trauernde Mama von Fynn)

„LIEBE und TRAUER sind immer verbunden….

Im September 2023 verloren wir unsere Tochter Ruby in der 34. SSW. Unsere Welt stand still, wir wussten nicht wo hin mit uns, lange haben wir einfach funktioniert und gedacht, wir sind mit so einem Schicksalsschlag alleine. Wir hatten Emotionen, die wir so nicht kannten und mit denen wir nicht umgehen konnten. Es war alles dabei… Hass, Wut, Neid, Traurigkeit, Schuld und am meisten Trauer. Durch die liebe Fr. Timtschenko, die unsere Ruby auf die letzte Reise begleitet hat, wussten wir, das es Trauerbegleiter*innen gibt. Doch ist es das Richtige für uns? Versteht die Person unsere Gefühle und Emotionen? Kann die Person überhaupt helfen? Was soll das alles besser machen, wir haben doch unsere Tochter verloren. Wir wagten den Schritt, machten einen Termin und trafen die liebe Romy. Eine Person, die meine Frau und mich überhaupt nicht kannte. Sie zeigte Verständnis, Empathie und Mitgefühl. Wir konnten alles, wirklich alles ansprechen… Sie gab Tipps und war einfach nur da. Für uns einfach nur goldwert, auch wenn es nicht immer einfach war. Unsere Trauer und Liebe für unsere Tochter, bekam endlich Raum und wir, Verständnis für unsere Trauer.

Jetzt, nach fast 2 Jahren, gehe ich immer noch zur Trauergruppe für Sterneneltern bei der lieben Romy und Johanna. Unsere Trauer für unsere Ruby wird immer da sein, doch durch die Hilfe von der lieben Romy, können wir „besser“ damit umgehen. Wir wissen, Ruby wird immer bei uns sein und uns Zeichen senden. DANKE an das liebe TEAM. DANKE das unsere Ruby so viel Raum einnehmen darf und sichtbar ist.“

Yasmin und Jenny (die Mamas von unserer Prinzessin Ruby-Maja Eleni)